E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 3)
E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 3)
Schön polieren, damit es glänzt
Jetzt ist er da, der Gedanke: „Endlich, mein erster Entwurf des eigenen Werkes liegt vor mir. Die Mühe hat sich doch gelohnt.“ Ganz ist es nicht beschreibbar, diese Wahrnehmung. Eine Euphorie gepaart mit einer Art von Last, welche von den Schultern genommen wurde. Das klitzekleine Gefühl der Zufriedenheit, wie im Segelflug. Die viel zitierte „Leichtigkeit des Seins“ wird für einen Moment spürbar. Jetzt gilt es aber noch einmal, die „zweite Luft“ abzurufen und den finalen Feinschliff vorzunehmen. Passt die Formatierung? Sind Absätze und Schaltungen übersichtlich gesetzt? Achtung auf „Schusterjungen und Hurenkinder“, wie sie in der Typografie genannt werden. Dies passiert, wenn beispielsweise die letzte Zeile eines Absatzes auf eine neue Seite rutscht. Wie sieht es mit Bildern aus, kommen noch welche hinzu? Sind etwaig Abbildungen zu viel? Rechtschreibung, Grammatik und die Einfachheit von Sätzen möchten ebenfalls nochmal genau unter die Lupe genommen werden.
Die polierten Zeilen am besten in ein Pdf-Dokument drucken, so lässt sich das Aussehen des E-Books schon erahnen. Ist man selbst im Besitz eines E-Book-Readers, so kann die Datei gleich dort aufgespielt und begutachtet werden. Pdf-Dateien können etliche Reader problemlos lesen. Wichtig: Will man an dieser Stelle das direkte E-Book-Gefühl prüfen, das Format beachten! Das Pdf beispielsweise in „epub“, „azw“ oder „mobi“ umwandeln. Das Programm „Calibre“ eignet sich dafür hervorragend. Auch „mobipocket“ ist ein empfehlenswerter Griff. Für die finale Übersicht schließlich noch einen Printausdruck anfertigen und diesen abschließend durchgehen.
Form der Veröffentlichung
Wähle ich ein geschlossenes Ökosystem wie Amazon oder ein offeneres Format, damit es mehr Reader lesen können? Oder lagere ich es gleich an eine Stelle aus, die sich um alles kümmert? Es sind Fragen wie diese, die nach der Fertigstellung des Buches in den Leiterbahnen des Gehirns umhergeistern. Wie im ersten Beitrag beschrieben, bietet der Anbieter BOD eine kostenlose E-Book-Veröffentlichung an und listet das fertige Buch in ausgewählten Datenbanken. Diese Vorgehensweise ist durchaus einen Blick wert, wenn für jemanden die ganze Angelegenheit eher noch Neuland darstellt.
Bei Amazon selbst kann mit dem „Kindle Direct Publishing“ auch ein recht komfortabler Weg gegangen werden, der mit einer weltweiten Verfügbarkeit auf Kindle Geräten innerhalb von 48 Stunden punktet (ist ein Amazon Konto bereits in Verwendung, können die Daten problemlos für den Zugang übernommen werden). 30 Prozent vom Nettoerlös behält sich Amazon hier ein. Aufpassen: Gilt nicht für alle Preisstaffelungen! Ein umfassender Beitrag zur Veröffentlichung auf dem Kindle hat die Seite Literaturcafe online gestellt. Der Ursprungspost ist zwar schon etwas älter, wird aber noch immer laufend aktualisiert.
Mit Bookrix gibt es einen weiteren Anbieter, der die Veröffentlichung in zahlreichen Shops kostenfrei übernimmt. Informationen und Vertragsmodalitäten dazu lassen sich hier nachlesen. Durch den Reader-Boom ist auch die Anzahl der Anbieter rasant gestiegen. „Xinxii“, „Blurb“ und „Tredition“ sind zusätzliche Anlaufadressen, die infrage kommen. Die Erfordernisse im Sichtfeld behalten. Es lohnt sich in jedem Fall, einen kurzen Überblick zu wagen. Generell bietet sich in punkto Preisgestaltung sich einmal mehr, eine Begutachtung genregleicher Werke vorzunehmen. Der Preis für ein E-Book sollte aber nicht all zu hoch angesetzt sein. Typischerweise ist zwischen 1,99 und 9,99 Euro recht viel zu finden. Achtung: Es mag vielleicht selbstverständlich sein, aber die Rechte für den Inhalt müssen bei den jeweiligen Autoren liegen. Ist ein Buch bereits über einen Verlag veröffentlicht worden, und man möchte jetzt in Eigenregie ein E-Book nachlegen, dies unbedingt prüfen! Nicht selten liegen die Rechte bei dem Verlag.
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