Genre und Videospiel
Genre und Videospiel. Einführung in
eine unmögliche Taxonomie
(von Felix Schniz)
„Bei Videospielen funktioniert vieles einfach nicht so wie es in anderen Kulturprodukten funktioniert. Das war auch eine treibende Idee hinter dem Buch.“
Die Monographie erläutert Videospiele als mehrdimensionale und zutiefst wandelsame Konzepte. Im Wechselspiel mehrer Dimensionen. Vom „Wie“ hin zum „Wohin“. Genres sind auch immer temporäre Phänomene.
Hinter den Kulissen
von „Genre und Videospiel“
Ein kurzes Gespräch mit Felix Schniz
Wie bist du auf die Idee gekommen, ein solches Buchprojekt auszuarbeiten?
Über ein sehr spannendes Seminar und eines der Ersten, das ich als Dozent betreuen durfte. Als Abschluss eines Seminars über Genre im Videospiel – damals noch sehr allgemein und als Einführung für BA-Studierende aufgezogen – haben wir uns alle einen Trial-Account für World of Warcraft organisiert und quasi eine virtuelle Exkursion gemacht. Beim Spielen haben wir unglaublich viel darüber diskutiert, wieviel Einfluss doch unser Gruppengefühl, aber auch die anderen Mitspieler auf unsere Spielerfahrung haben. Das war die große Offenbarung für mich. Das Genre im Videospiel auch etwas Soziales ist, wurde so noch nirgendwo groß thematisiert. Das wollte ich unbedingt ändern!
Mit welchen Hürden bzw. Problemen war so gar nicht zu rechnen?
„Hürde“ würde ich es nicht mal nennen – das sind ja meistens Dinger, die einem absichtlich in den Weg gestellt werden. Ganz generell war für mich das formale Procedere einer Publikation sehr herausfordernd, weil ich das alles zum ersten Mal mitgemacht habe. Die Koordination Reihenherausgeber/Verlag/weiteres Editorial/Druck, das Einlesen in Verträge und Verwendungsrechte (gerade im wissenschaftlichen Bereich, wo man sich ja auch in späteren Arbeiten auf die eigenen bisherigen Ergebnisse stützen möchte, nicht unerheblich!)… das war schon sehr aufregend.
Wie ist es dir während des Schreibens gegangen? Gibt es ein oder zwei Tipps, wie Schreibblockaden gemeistert werden können?
Wenn ich es mir erlauben konnte, dann waren längere Pausen vom Text, abwechselnd mit Phasen, in denen ich viel schrieb und redigierte, sehr hilfreich. Mit etwas Abstand zum Werk sieht man auf einmal Zusammenhänge – oder das Fehlen von solchen – die einem sonst nicht aufgefallen wären.
Ein paar Tipps, wenn sich Leute ebenfalls in ein derartiges Projekt stürzen möchten?
Schreiben wächst im Dialog. Dieses Bildnis vom ‚einsamen Schriftsteller‘, der zurückgezogen an seinem Text feilt und dann auf Anhieb einen Meilenstein der Literatur veröffentlicht, halte ich für ein Gerücht. Klar, schreiben muss man schon selber. Doch es gibt viele, viele Dinge – vom kleinsten Tippfehler bis zur wichtigen Inspiration, die dem Werk noch gut tut – auf die man erst durch den Freundes- oder Kollegenkreis aufmerksam wird.
In diesem Sinne: Es gibt großartige Menschen in eurem Umfeld, die euch gerne helfen werden – seid nicht schüchtern und fragt!
Und ich bin sehr dankbar, solche Menschen auch in meinem Umfeld kennen und schätzen zu dürfen!
Wer hat’s geschrieben?
Felix Schniz ist Koordinator im Masterprogramm Game Studies and Engineering der Universität Klagenfurt. In seiner Forschung beschäftigt er sich insbesondere mit der subjektiven Dimension des Videospiels und versucht, diese wissenschaftlich beschreibbar zu machen und in der Fachliteratur zu verankern.
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